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Die digitale Verwaltung ist die zwingende Voraussetzung für einen funktionsfähigen Staat

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Diskussionsrunde zum Thema „Digitales Update für die Verwaltung. Für einen funktionsfähigen Staat“ mit (v.l.n.r.: Christin Kiessling (Geschäftsführerin STACKIT Go2Market), Prof. Dr. Robert Müller-Török (Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg, Mitglied des Digitalrats in München), Daniel Karrais MdL, Digitalpolitischer Sprecher der FDP/DVP-Fraktion und Marc Danneberg (Leiter Public Sector Bitkom e.V.)) Foto: Joachim Kiessling

Karrais: Die digitale Verwaltung ist die zwingende Voraussetzung für einen funktionsfähigen Staat

Dem Land droht der Verwaltungskollaps. Wir zeigen, wie ein Digitales Update funktioniert.
 
Zahlreiche Experten aus der IT-Branche, der Verwaltung sowie Interessierte folgten am Freitag (11. April) der Einladung des digitalpolitischen Sprechers der FDP/DVP-Fraktion, Daniel Karrais, nach Stuttgart, um gemeinsam mit
Christin Kiessling (Geschäftsführerin STACKIT Go2Market),
Marc Danneberg (Leiter Public Sector Bitkom e.V.) und
Prof. Dr. Robert Müller-Török (Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg, Mitglied des Digitalrats in München)
die Herausforderungen und Wege der digitalen Verwaltung von morgen zu diskutieren.
 
Daniel Karrais eröffnete die Diskussion: „Die Digitalisierung der Verwaltung ist nicht nur eine schöne moderne Idee, sondern gemeinsam mit konsequentem Bürokratieabbau eine zwingende Voraussetzung, um die Funktionsfähigkeit des Staates von morgen aufrechtzuerhalten.“ Der digitalpolitische Sprecher gab zu bedenken, dass in Baden-Württemberg die Uhr bereits auf kurz vor zwölf stehe: „Mehr Aufgaben bei weniger Personal und ohne Aussicht auf automatisierungsfähige Digitalisierung der Prozesse führen unweigerlich zu einem Verwaltungskollaps und damit zum Versagen des Staates. Dies bremst nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Gesellschaft aus, es leidet das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates und damit in unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung. Das sehen wir ganz aktuell. Viele Bürger haben das Gefühl, der Staat funktioniere nicht mehr richtig.“
 
Christin Kiessling meinte: „Deutschland ist digital massiv abhängig vom Ausland, was in der aktuellen geopolitischen Lage höchst riskant ist. Wir müssen die digitale Souveränität in die eigene Hand nehmen und Souveränität gesamtheitlich denken. Digitale und physische Infrastrukturen lassen sich nicht voneinander trennen. All das muss auf Basis einer souveränen Cloud Infrastruktur und im Umfeld starker Partnerschaften erfolgen. Es braucht starke Ökosysteme und Wissensaustausch. Wir müssen das Rad nicht immer neu erfinden, sondern wir müssen den Austausch zwischen öffentlicher Verwaltung und der Privatwirtschaft intensivieren. Es braucht flächendeckende Lösungen, die auf souveräner Basis eingesetzt werden. Dafür braucht es den Staat als Ankerkunden. Er muss vorangehen und zeigen, dass man Vertrauen in deutsche und europäische Lösungen hat.“
 
Eine klare Vorstellung von der Verwaltung der Zukunft hatte auch Marc Danneberg: „Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern und weltweit sind wir im Bereich digitale Verwaltung wohlwollend gesagt im schlechten Mittelfeld. Eigentlich müssten nach dem Onlinezugangsgesetz seit Ende 2022 alle Verwaltungsleistungen digital angeboten werden. Davon sind wir leider noch weit entfernt, was genau genommen bedeutet, dass sich ein Großteil der deutschen Behörden nicht rechtskonform verhält. Eine große Herausforderung ist dabei unsere föderale Struktur. Eine zukunftsfähige und resiliente Verwaltung ist proaktiv, transparent und teilautomatisiert. Sie sollte klar kommunizieren, welche Schritte online erledigt werden müssen, damit entsprechende Zahlungen und Unterstützungen bereitgestellt werden können. Bürger müssen nachvollziehen können, wie weit Verwaltungsprozesse fortgeschritten sind.“
 
Prof. Dr. Müller-Török zeigte eindrücklich auf, wie die deutsche Verwaltung in einer zunehmend digitalisierten Welt hinterherhinkt: „Es braucht ein einziges, zentrales Verwaltungsportal und nicht zahlreiche Insellösungen. Darüber hinaus klemmt es an der digitalen Bildung. Nimmt man die Modulhandbücher deutscher Verwaltungshochschulen zur Hand, so sieht man nur wenig Anteil der Digitalisierungsfächer. An den Verwaltungshochschulen in Baden-Württemberg beispielsweise stehen im Grundstudium Public Management ca. 40 Stunden Informatik vergleichsweise 100 Stunden Zivilrecht bzw. 80 Stunden ‚Psychologie, Soziologie und soziale Kompetenzen‘ gegenüber. Wir können mit Kleinigkeiten schon auf Landesebene viel erreichen, wenn wir die Basisinfrastruktur schaffen. Dazu gehört zum Beispiel eine digitale Chipkarte als Ausweis für Landesbeamte.“
 
Daniel Karrais forderte schließlich eine Verwaltungsreform für Baden-Württemberg, mit dem Ziel die zahlreichen Mehrfachstrukturen abzubauen und eine schlanke, aber dafür umso schlagkräftigere Verwaltung zu bilden: „In Kompetenzzentren müssen wir Know-How bündeln und damit die Qualität und Zuverlässigkeit der Verwaltung verbessern. Dies entspannt zudem die Personalsituation und sorgt für eine Erleichterung und Beschleunigung bei der Bewältigung von Aufgaben. Diese Reform ist ein notwendiger Schritt, um die Leistungsfähigkeit des Staates auch in Zukunft aufrechtzuerhalten und spürbar zu verbessern.“

© 2025 | Foto: Joachim Kiessling
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Innovationsstandort 2030 - Sind wir zukunftsfähig?

2025-03-27__M741288Schaffen, nicht schwätzen, einfach machen 

Bericht zum Impulsvortrag von Prof. Dr. Katharina Hölzle: "Innovationsstandort 2030 – Nachhaltige Technologien, globale Chancen"
Ludwigsburg, 27. März 2025 – Unter dem Titel „Innovationsstandort 2030 – Nachhaltige Technologien, globale Chancen" beleuchtete Prof. Dr. Katharina Hölzle, Technologiebeauftragte der Wirtschaftsministerin Baden-Württembergs, in einem Impulsvortrag in Ludwigsburg die zukünftige Ausrichtung des Innovationsstandorts Baden-Württemberg. Die Veranstaltung, organisiert von der Reinhold-Maier-Stiftung in Kooperation mit den Wirtschaftsjunioren Baden-Württemberg e.V., zog zahlreiche Interessierte an.
In ihrer Rede skizzierte Prof. Hölzle zunächst die ambivalente Wahrnehmung von Innovation in der heutigen Gesellschaft. Während der Begriff traditionell positiv besetzt sei, beobachte sie eine zunehmende Skepsis und Zukunftsangst angesichts der rasanten Veränderungen. Trotz gegenwärtiger Herausforderungen wie einer leichten Rezession, steigender Arbeitslosigkeit und einer veränderten globalen Lage, betonte Prof. Hölzle ihren grundsätzlichen Optimismus hinsichtlich der Innovationskraft Baden-Württembergs.
Sie unterstrich, dass das bisherige Geschäftsmodell Deutschlands nicht mehr in seiner alten Form existiere. Angesichts globaler Verschiebungen und protektionistischer Tendenzen, wie den jüngst verkündeten Zöllen auf die Automobilindustrie, müsse sich Baden-Württemberg neu positionieren. Trotz aktueller Sorgen in den Unternehmen, insbesondere in Bezug auf Energie, Bürokratie und Agilität, hob Prof. Hölzle die Stärken des Standorts hervor: einen starken Mittelstand, hohe Innovationskraft und intensive Forschung und Entwicklung.
Um diese Stärken zukünftig erfolgreich zu nutzen und den Herausforderungen zu begegnen, präsentierte Prof. Hölzle vier zentrale "Zutaten" für eine neue Innovationskultur:
  1. Zukunftsfähigkeit (Futures Literacy): Es brauche einen Kulturwandel hin zu mehr Experimentierfreude und Risikobereitschaft. Dazu sei es notwendig, die Fähigkeit zum zukunftsorientierten Denken und Handeln in der Gesellschaft, der Politik und den Unternehmen zu stärken. Das Bildungssystem müsse angepasst werden, um Menschen zu fördern, die "außerhalb der Kästchen" denken können.
  1. Wissenstransfer: Der Transfer von Forschungsergebnissen in die Anwendung und in Gründungen müsse deutlich verbessert werden. Das „deutsche Paradox“ von viel Forschung und wenig Umsetzung gelte es zu überwinden.
  1. Zusammenspiel der Akteure (Innovationsökosysteme): Eine enge Kollaboration zwischen Wirtschaft, Politik und einer zukunftsorientierten Gesellschaft sei entscheidend. Bestehende regionale Innovationsökosysteme müssten besser vernetzt und zum „Spielen“ miteinander gebracht werden, um ihre volle Wirkung zu entfalten.
  1. Partizipation: Die Gesellschaft müsse aktiv in die Entwicklung neuer Technologien eingebunden werden, um sicherzustellen, dass diese den gesellschaftlichen Wünschen und Werten entsprechen. Das Fraunhofer IAO zeige hier mit seinen „KI-Studios“ und mobilen "KI-Bussen" erfolgreiche Ansätze, um Technologie erlebbar zu machen und den Dialog zu fördern.
Abschließend betonte Prof. Hölzle die großen Chancen der doppelten Transformation – Digitalisierung und Nachhaltigkeit – für Baden-Württemberg. Mit seinen vorhandenen Kompetenzen und Unternehmen habe das Land das Potenzial, in Zukunftstechnologien eine führende Rolle einzunehmen.
Sie lud die Anwesenden herzlich zu einer kostenlosen Veranstaltung am 8. Mai ein, bei der zahlreiche Aussteller innovative Lösungen präsentieren und "Lust auf Zukunft" machen werden. Der Impulsvortrag von Prof. Hölzle lieferte somit wichtige Denkanstöße und eine optimistische Perspektive für die zukünftige Entwicklung des Innovationsstandorts Baden-Württemberg.
Im Anschluß diskutierten Prof. Dr. Stephan Seiter, Ökonom, mit Professur an der ESB Business School und Dominik Wahl, Geschäftsführender Gesellschafter der WRS Energie + Druckluft GmbH sowie Prof. Dr. Katharina Hölzle, Leiterin des Fraunhofer IAO und IAT der Universität Stuttgart über das Thema. Fotos: Kiessling


Aktienrente: Mehr Rente, statt steigender Beiträge - warum die FDP für Kapitaldeckung kämpft

2025-01-24__M740956Die gesetzliche Rente steht vor großen Herausforderungen. Der demografische Wandel belastet das System mit immer weniger Beitragszahlern und immer mehr Rentnern. Die FDP setzt sich seit Langem für eine zukunftsfeste Lösung ein: die Aktienrente.
Doch was steckt dahinter und warum ist sie so wichtig?

Johannes Vogel MdB von der FDP, Stellvertretender Bundesvorsitzender und Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, war am 24. Januar 2025 zu Gast bei einem Themenabend zur Aktienrente in Schorndorf im Remstal.

Ganz einfach bringt es Johannes Vogel in Schorndorf auf den Punkt: „Stärker steigende Renten statt stärker steigende Beiträge“.
Johannes Vogel hat sich die Wahlprogramme der Bundestagsparteien angeschaut und stellt fest: „Eine echte gesetzliche Aktienrente, wie wir sie vorschlagen, ist der einzige echte Reformvorschlag, der langfristig für beides sorgt – weil das Rentenniveau sogar wieder steigt.“ Vogel ist überzeugt, dass der Beitragsdruck durch die Abhängigkeit des Rentensystems vom demografischen Wandel entsteht, und „genau den reduzieren wir, indem wir die gesetzliche Rente auf zwei Standbeine stellen und endlich alle Menschen von der langfristigen Entwicklung am Kapitalmarkt profitieren“ lassen. Das wäre die große Stärke des Vorschlags der FDP, wie eine Studie des Wirtschaftsweisen Martin Werding belege.

Das Konzept der Aktienrente:

Die FDP will einen Teil der Rentenbeiträge am Kapitalmarkt anlegen, nach dem Vorbild Schwedens. So sollen die Erträge aus Aktien und Wertpapieren die Rentenkasse entlasten und langfristig für höhere Renten sorgen – ohne dass die Beiträge steigen.  

Vogel kritisierte Robert Habeck scharf, der auch die Sparer mit neuen Steuern beladen möchte: „Anstatt sich die Frage zu stellen, wie wir Eigentumsbildung & Aktiensparen für alle attraktiver machen, will Robert Habeck jetzt auch noch ganz normale Angestellte mit Abgaben darauf belasten“, kritisierte Vogel.
Besser wäre es, die Sozialsysteme zu reformieren und die Menschen durch mehr Freibetrag zu entlasten.

Die Vorteile der Aktienrente:

Höhere Renditechancen: Aktien haben langfristig ein höheres Renditepotenzial als die derzeit niedrigen Zinsen.  
Generationengerechtigkeit: Die Aktienrente stärkt die Nachhaltigkeit der Rente und entlastet zukünftige Generationen.  
Mehr Teilhabe: Gerade Geringverdiener profitieren, da sie so am Wirtschaftswachstum teilhaben können.  
Flexibler Renteneintritt: Die FDP fordert zudem einen flexiblen Renteneintritt, bei dem jeder selbst entscheiden kann, wann er in Rente geht. Wer länger arbeitet, soll auch mehr Rente bekommen.  

Fazit:
Die Aktienrente ist für die FDP ein zentraler Baustein für eine zukunftsfeste und generationengerechte Altersvorsorge. Sie bietet die Chance auf höhere Renten und stabile Beiträge. Die FDP wird sich weiter dafür einsetzen, dass die Aktienrente in Deutschland Realität wird.

Weitere Fotos im Photoportal unter diesem Link:

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Cannstatter Volksfestumzug 2024: Ein voller Erfolg!


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Strahlender Sonnenschein, tausende begeisterte Zuschauer und ein buntes Programm - der traditionelle Volksfestumzug am Sonntag war ein Highlight des Cannstatter Volksfestes. Mit meiner Kamera war ich wieder vor Ort dabei.mehr hierzu …

Remstalk im Kärcher-Auditorium


Remstalk-02_Foto_Kiessling-mediapressdeDer Remstalk im Kärcher Auditorium in Winnenden am 11.09.2024 mit dem Fokus auf Künstliche Intelligenz und einem interessanten Vortrag von Dr. Holger Schmidt war sehr informativ und brachte neue Erkenntnisse. Im ausgebuchten Hause konnten die Zuschauer wertvolle Erfahrungen sammeln.
Im Anschluss gab es noch eine Diskussion mit Hartmut Jenner (CEO Kärcher) und Harun Coşkun (Fiasco GmbH).
Herzlichen Dank für die inspirierenden Impulse und den anschließenden Austausch. Der Rems-Murr-Kreis ist die Heimat von zahlreichen Innovatoren – und die meisten waren nach der Veranstaltung motiviert, KI in den Alltag und die Arbeitsprozesse zu integrieren.
Fotos: Kiessling